12.04.17 - Die einzige Konstante ist die Veränderung. Ob neue Systeme, neue Prozesse oder eine neue Geschäftsführung: Permanent sind wir gefordert, uns mit Veränderungen auseinanderzusetzen.
Seit 20 Jahren begleitet und berät Barbara Hirt Führungskräfte und Menschen in komplexen Unternehmen bei Veränderungsprozessen. Zu ihren Kunden zählen namhafte Betriebe unterschiedlichster Branchen im In- und im Ausland, beispielsweise in der Uhren- und Maschinenindustrie, Lebensmittelindustrie oder Verwaltungen.
Was sind häufige Herausforderungen die bei Veränderungsprozessen auftreten?
Die meisten Menschen sind so veranlagt, dass sie vor Veränderungen eher zurückschrecken, als dass sie diese initialisieren. Alles soll möglichst so bleiben wie es ist, es sollen keine Veränderungen auftreten, denn die Menschen wünschen sich Stabilität. Das gibt ihnen das Gefühl von vermeintlicher Sicherheit. So empfiehlt es sich, Menschen bei anspruchsvollen Veränderungsprozessen aktiv einzubeziehen. Doch wie gelingt das? Drei Komponenten sind wesentlich: «Können-Wollen-Dürfen». Beispielswiese: Kann der Mitarbeitende die neuen Anforderungen erfüllen? Wenn nicht, kann er die dazu notwendigen Kompetenzen und Fähigkeiten durch Weiterbildung erlangen? Und will er das auch? Mit allen Konsequenzen? Werden die Menschen in Unternehmen in die Veränderungsprozesse miteinbezogen? Dürfen sie mitgestalten? Wenn nicht, werden sie dann die Veränderung aktiv unterstützen oder eher in den Widerstand gehen?Und die wichtigste Voraussetzung für einen nachhaltig erfolgreichen Veränderungsprozess: das Wollen aller Beteiligten. Das heisst, Betroffene zu Beteiligten machen. Auf Führungsebene benötigt es Manager-Eigenschaften, um die Prozesse strukturiert zu steuern und zu verwalten und es braucht Leadership-Eigenschaften, die Menschen miteinbeziehen und deren Fähigkeiten und Talente zu nutzen wissen. Die Herausforderung besteht darin, als gute Führungskraft beides zu können.
Wie gelingen Veränderungsprozesse? Wie baut man Lösungsorientierung als Kultur auf?
Teilen Sie am Anfang des Veränderungsprozesses Ihre Ideen und Pläne mit den Mitarbeitenden. Wichtig ist das frühzeitige und das rechtzeitige Miteinbeziehen der Menschen in die Gestaltung des Prozesses durch ehrliche und offene Kommunikation. Die Chancen, dass sie den Prozess dann mittragen und unterstützen, steigen um ein Vielfaches. Automatisierungen können Ängste auslösen, nicht mehr gebraucht zu werden oder den neuen Anforderungen nicht gewachsen zu sein. Das wiederum könnte zu Widerständen bei den Mitarbeitenden führen. Es gilt dies ernst zu nehmen und sorgfältig zu unterscheiden zwischen Information und Kommunikation. Wenn Menschen frühzeitig in neue Prozesse, Produktionsveränderungen, Zusammenlegungen von Abteilungen, Neuorganisationen und anderes eingeweiht werden, können eventuelle Ängste und Konsequenzen in wertschätzenden Gesprächen aufgenommen und geklärt werden. Ganz besonders wenn diese einen möglichen Arbeitsplatzabbau nach sich ziehen könnten. Die Realität zu bewältigen ist dann immer noch genügend herausfordernd. Widerstände werden trotzdem auftreten, aber in einer für alle «verdaubaren» Form. Kommunikation erfordert Mut, Ehrlichkeit und Transparenz. Der Führungskreis sollte aus Leadern bestehen, die eine konstruktive und wertschätzende Haltung leben können und wollen, und die mit Ängsten und Widerständen in Veränderungsprozessen umgehen können.
Was ist das Wichtigste, wenn man einen Veränderungsprozess führt?
Die Menschen in Unternehmen auf allen Hierarchiestufen früh- und rechtzeitig miteinbeziehen, ihre Ideen und Anregungen ernst nehmen. Mein Votum ist eine wertschätzende Grundhaltung gegenüber allen Menschen, immer und ganz besonders bei Veränderungsprozessen. Dann werden diese leichter und nachhaltig erfolgreich gelingen, und die Menschen werden sagen: Das haben wir gemeinsam geschafft! Was für eine aufbauende Inspiration.
Intuition Management wurde 1998 von Barbara Hirt gegründet und seither erfolgreich von ihr geführt. Kunden profitieren von ihrer facettenreichen Laufbahn und ihrer jahrelangen Erfahrung, in der sie den Grundstein gelegt hat für ihre heutige Kompetenz als Coach, Trainerin und Prozessbegleiterin. Mehr Informationen unter: Intuition-management.ch