01.10.16 - Lernende haben ein höheres Berufsunfallrisiko als die übrigen Arbeitnehmenden.
Um Jugendliche möglichst früh für Risiken und deren Folgen zu sensibilisieren, hat die Suva in Zusammenarbeit mit Lehrpersonen Schulungsunterlagen für Berufsfachschulen ausgearbeitet.
Rund 19 000 Lernende verunfallen Jahr für Jahr in Suva-versicherten Betrieben. Durchschnittlich drei Berufsunfälle enden tödlich. So wird statistisch gesehen auch dieses Jahr jeder achte Lernende bei der Arbeit einen Unfall erleiden. Die Suva akzeptiert diesen Umstand nicht und will mit der Kampagne «Sichere Lehrzeit» die Unfallzahlen der Lernenden senken und ihre Risikokompetenz stärken. Um Lernende dabei zu unterstützen, mit Risiken kompetent umzugehen, haben Peter Wyss und Rolf Bachmann, zwei erfahrene Berufsfachschullehrer vom Berufsbildungszentrum Bau & Gewerbe Luzern, in Zusammenarbeit mit der Suva neue Schulungsunterlagen geschaffen. Diese sind schweizweit für den Einsatz in Berufsfachschulen vorgesehen.
Neue Gratiszeitung und Lehrbuch
Die Schulungsunterlagen bestehen aus der Gratiszeitung «Top TODAY» sowie aus einem Lehrbuch mit dem Titel «Risiken und Risikokompetenz». «Top TODAY» zeigt eine Vielzahl von Risiken aus dem Alltag junger Menschen auf. «Die Artikel schaffen in der Klasse einen einfachen Einstieg in unterschiedlichste Themen, die alle Lernenden etwas angehen. Der Umgang mit dem eigenen Risiko im Leben ist klar ein Thema bei den jungen Berufsleuten», sagt Peter Wyss, Berufsfachschullehrer im Berufsbildungszentrum Bau & Gewerbe Luzern.
Mit dem Lehrbuch «Risiken und Risikokompetenz» werden die Lernenden im Fach Allgemeinbildender Unterricht Schritt für Schritt an verschiedene Gefahren herangeführt. In fünf Modulen erhalten die Berufsfachschülerinnen und -schüler das nötige Rüstzeug für einen gesunden Umgang mit Risiken und eine unfallfreie Lehrzeit.
Vom Betrieb in die Berufsfachschulen
Seit dem Start der Kampagne «Sichere Lehrzeit» vor drei Jahren unterstützt die Suva die Lehrbetriebe mit Arbeitsheften, die spezifische Informations- und Einsatzmittel enthalten. Darin findet sich alles, womit Betriebe ihre Lernenden am Arbeitsplatz für eine sichere Lehrzeit schulen und sensibilisieren können. Neu weitet die Suva die Kampagne «Sichere Lehrzeit» auf die Berufsfachschulen aus. «Dank unserer Initiative sollen die Berufs- sowie Freizeitunfälle weiter sinken, da nun auch die Schulen die Lernenden durch einen zusätzlichen Kanal sensibilisieren werden», sagt Erwin von Moos, Kampagnenleiter bei der Suva. Die Verantwortung für Arbeitssicherheit bleibt im Lehrbetrieb. «Der Gang in die Berufsfachschulen unterstützt die Vorgesetzten, die Berufsbildner sowie die Sicherheitsbeauftragten jedoch zusätzlich, dass sie ihre Lernenden unfallfrei durch die Lehrzeit bringen», so Edouard Currat, Mitglied der Geschäftsleitung der Suva. «Denn die Lehrzeit darf nicht zur Leidenszeit werden.»