Geländer heute bestellt, morgen geliefert

«Es handelt sich um die erste digitale Geländer-Plattform der Schweiz», erzählt Christian Frei, Inhaber der Amboss Metallbau AG im Gespräch. Seit Februar 2019 ist sein Startup «Gelaenderxpress.ch» online. Die Geschäftsidee: Kunden – auch solche, die mit Technik nichts am Hut haben – bestellen im Internet ihr Geländer nach Mass, zum Beispiel für den Balkon. Mit wenigen Online-Klicks wählen sie eine Variante aus, geben die korrekten Masse und gewünschte Farbe ein. Schon nach wenigen Tagen – wenn es eilt sogar in ein paar Stunden – wird das Geländer geliefert und montiert. Damit das innert so kurzer Frist funktioniert, werden die Geländer auf Lager produziert. Für die Produktion greift Frei auf lokale Geschäftspartner zu. «Alles ist ‹Swiss Made›. Schweizer Produkte anzubieten, ist mir wichtig», sagt er. Die Geländer erfüllen vollumfänglich die Schweizer Normen und haben ein zeitloses, modernes Design. Frei lässt sie in hohen Stückzahlen industriell auf Roboteranlagen fabrizieren. Das macht sie auch für kleine Aufträge preiswert.

Vom Metallbauer zum Geschäftsmann
Christian Frei ist gelernter Metallbauer. Da er aufgrund einer Knieverletzung nicht mehr voll im Metallbau tätig sein konnte, entschied er sich für ein Studium als Bauingenieur. Später war er als Projektleiter einer international tätigen Temporärbaufirma in der ganzen Welt unterwegs: Katar, Kanada, Russland, USA, Bermudas sind neben vielen europäischen Ländern Stationen, in denen er während mehrerer Jahren für den Aufbau von Bühnen, Tribünen und Hallen an Veranstaltungen verantwortlich war. Mit der Zeit reifte in ihm der Gedanke, sich selbständig zu machen. Er gründete sein eigenes Metallbau-Unternehmen. Ihm fiel auf, dass bei Metallbauausschreibungen oft sehr ähnliche Staketengeländer gewünscht sind. Er überlegte sich, wie er den Bestell- und Herstellungsprozess von diesen Geländern vereinfachen könnte. Bislang konnte bei klassischen Metallgeländern der Prozess von der ersten Skizze bis zur Montage nämlich Monate dauern. Entscheidend für die Umsetzung der innovativen Idee waren auch die Möglichkeiten, die sich heutzutage durch die Digitalisierung bieten. Bevor sein Startup zum Fliegen kam, wollte Christian Frei sein Geschäftskonzept gründlich durchdenken und reflektieren. Er liess sich deshalb in der Aufbauphase von einem sogenannten «Innovationscoach» begleiten. Einen solchen Coach fand er durch «Zentralschweiz Innovativ», ein Förderprogramm von sechs Kantonen, das Startups, Erfinder und Ideen hin zu marktreifen Innovationen begleitet.

Innovativ dank Digitalisierung
Mit dem Online-Shop Gelaenderxpress.ch sollen vor allem private Personen ohne technisches Fachwissen angesprochen werden. Die Bestellung eines Staketengeländers via digitaler Plattform ist kinderleicht und erfolgt zeit- und ortsunabhängig. Der persönliche Kontakt zu den Kunden geht dabei trotzdem nicht verloren. Es ist Christian Frei selber, der die Geländer liefert und montiert. Dabei sieht er gleich, wenn es noch etwas zum Nachbessern gibt. «Die Kunden freuen sich, wenn ich ihr Geländer anliefere», erklärt Frei. Und er ergänzt: «Für mich ist es sehr erfüllend, am Abend ein Resultat meiner Arbeit zu sehen – ein fertiges Geländer, wo am Morgen noch keines war.». Er hat Kunden in der ganzen Deutschschweiz. Deshalb kommt er viel herum, lernt neue Orte und Menschen kennen. Das gefällt ihm. Er könne sich wegen mangelnden Aufträgen nicht beklagen, sei gut ausgelastet, suche einen zusätzlichen Monteur. Bereits denkt er über die Erweiterung des Sortiments nach: «Lochblechgeländer und Solargeländer sind Produkte, die ich demnächst ebenfalls auf Gelaenderxpress.ch anbieten möchte – vielleicht kommen noch weitere dazu». Christian Frei weiss: Um als Unternehmen auf dem Markt bestehen zu können, muss es sich ständig den Kundenbedürfnissen anpassen. Informationen: Gelaenderxpress.ch

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