28.09.23 - Am 25. September standen Talentförderung und Nachfolgeplanung im Sport und im KMU sowie die Ehrung der besten Lernenden auf dem Programm.
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Gleich neben den Hallen des Bildungszentrums Aarberg, wo die Teilnehmenden der SwissSkills Championships ihre ersten Wettkämpfe austrugen, versammelten sich am späteren Nachmittag des 25. Septembers 2023 rund 120 Firmenvertreter und Mitglieder von AM Suisse zum Unternehmeranlass.
Dieses Jahr ging es darum, was KMUs vom Eishockey bezüglich Talentförderung und Nachfolgeplanung lernen können. Als Moderator durch den Abend führte Bernhard Rentsch. AM Suisse-Zentralpräsident Peter Meier kündigte zwei engagierte Persönlichkeiten aus der Eishockey-Welt an: Marc Lüthi als CEO des SC Bern und Peter Jakob, VR-Präsident der SCL Tigers. Letzterer ist zugleich CEO der Jakob Rope Systems AG und vereint – perfekt für den Abend – Engagement für den Sport und Unternehmertum in einer Person. Weitere Teilnehmer auf dem Podium waren Gaël Krebs, Regionalleiter Etrama SA, Bovet SA und GVS Jura SA, sowie Christoph Wyler, Inhaber und Geschäftsführer der SWM Metallbautechnik AG in Biglen.
«Infrastruktur als Basis für Erfolg»
Peter Jakobs Referat stellte seine Firma vor und schilderte eindrücklich den Aufbau eines Werkes in Vietnam, sozial und ökologisch nachhaltig konzipiert und mit Architekturpreisen ausgezeichnet. Im Eishockey übernahm Herr Jakob 2008 die Geschäftsführung der SCL Tigers, die damals vor dem Konkurs standen. Zurzeit entsteht in Langnau im Emmental eine neue Multifunktionssporthalle, die dem Verein als Heimstadion für eine nachhaltige und erfolgreiche Zukunft dient. Zum Investieren in den Nachwuchs gehört für Jakob nicht zuletzt das Bereitstellen einer zukunftsfähigen Infrastruktur.
«Erfolg ist der Feind einer guten Nachfolgeplanung»
Marc Lüthi gewährte den Gästen einen Einblick in die Entwicklungen beim Eishockeyclub SC Bern. Nach einem erfolgreichen Jahrzehnt mit sechs Meistertiteln stand die Führung ab 2020 vor einer Mannschaft, die es verpasst hatte, sich rechtzeitig zu erneuern. Die forcierte Umpolung auf einen weniger harten, dafür schnelleren und vermeintlich moderneren Spielstil missfiel den Fans – und misslang. Im Gegensatz zu KMU spielen im Mannschaftssport Presse und Publikum eine gnadenlose Rolle: verziehen wird nichts, wer Fehler macht, muss gehen. Mangelnde Talentförderung und rechtzeitige Erneuerung der Generationen, Fehlentscheide und Fehlbesetzungen bei der Nachfolge rächen sich im Sport brutaler als in KMU. Das Fazit gilt aber für beide: In erfolgreichen Phasen ist die Gefahr gross, die Nachwuchsförderung zu vernachlässigen – mit bitteren Konsequenzen.
Podiumsdiskussion
In der Podiumsdiskussion tauschten die Unternehmer Strategien und Ideen aus, wie man die geschilderten Erkenntnisse auf ihre Branchen übertragen und rechtzeitig den Nachwuchs sichern kann. Noch vor der Lehre junge Talente anzusprechen, ist für Gaël Krebs wichtig. Christoph Wyler betonte, wie wichtig attraktive Betriebe für das Image der Berufe der Branche sind. Dazu gehören Freiräume, damit die Jungen ihre Talente entfalten können, aber auch das Angebot an Aufstiegschancen. Die gerade angelaufenen SwissSkills Championships setzten hier ein passendes Zeichen.
Ehrung der besten Lernenden
Antoine Cottens, frischer Meister an den EuroSkills und im Jahr zuvor bester Baumaschinenmechaniker der SwissSkills, kündigte die Ehrung der besten Lernenden an. Rund 40 Ausgelernte, die besten der Verbandsbranchen, wurden namentlich auf die Bühne gebeten, um ihre Ehrung entgegenzunehmen. Als Zeichen der Anerkennung und als Symbol, dass das Lernen im Leben immer weitergeht, erhielten die jungen Berufsleute Weiterbildungsgutscheine geschenkt. Die Botschaft: «Seid ambitioniert!»
Reichhaltiger Abschluss
AM Suisse-Direktor Bernhard von Mühlenen richtete zum Abschluss seinen Dank an die Beteiligten, überreichte als Geschenk an die Redner eine traditionelle Raclette-Zange, hergestellt von einem Mitgliederbetrieb aus dem Oberwallis, und leitete zum «eigentlich wichtigsten Teil des Abends» über: dem «Apéro riche» mit Stehdinner und reichlich Gelegenheit für die Netzwerkpflege und neue Kontakte.