Attraktives Rahmenprogramm an der Delegiertenversammlung


24.07.17 - Die Besichtigung von Stadler in Bussnang am Samstag begeisterte die über 100 Teilnehmenden.



Die Besichtigung von Stadler in Bussnang am Samstag begeisterte die über 100 Teilnehmenden. Beim Rundgang durch die Werkhallen sahen sie Schienenfahrzeuge in verschiedenen Stadien der Herstellung und erhielten interessante Einblicke in die Welt der Bahnproduktion.

Bereits die Einführung in der Aula beeindruckte die Teilnehmenden. Zusätzlich zu einigen Fakten und Zahlen wurde die grosse Palette an Schienenfahrzeugen von Stadler vorgestellt. Besonders in den letzten Jahren war deren Geschäftsverlauf von Expansion geprägt. Hatte Stadler 2004 noch rund 1000 Mitarbeitende, so waren es 2016 um die 7000, wovon ungefähr 3000 in der Schweiz arbeiten. Durch verschiedene Übernahmen im In- und Ausland wurde zudem das Portfolio erweitert; so etwa durch die letzte Übernahme eines spanischen Werkes, das Streckenlokomotiven herstellt. Insgesamt wird an über 20 Standorten produziert, konstruiert und Wartungen ausgeführt; 3 davon liegen in der Schweiz. Die Aufträge stammen aus den verschiedensten Ländern, wie etwa der Schweiz, Deutschland, Grossbritannien, USA, Weissrussland, Polen, Spanien oder den Niederlanden. 2016 belief sich der Umsatz auf 2,1 Milliarden Franken oder 500 verkaufte Fahrzeuge.

Spannender Rundgang
Im Anschluss an die Präsentation machten die Anwesenden in fünf Gruppen einen interessanten Rundgang durch die beeindruckend sauberen Produktions- und Montagehallen. Sie sahen, wo Drehgestelle zusammengebaut werden, in denen teilweise auch Motoren und Getriebe untergebracht sind. Eine Spezialität von Stadler sind Zahnradbahnen, die ab einer Steigung von rund 70 ‰ zum Einsatz kommen. Die steilste Zahnradbahn der Welt – die Pilatusbahn – überwindet gar eine Steigung von bis zu 480 ‰.
Schweissen ist bei Stadler ebenfalls ein wichtiges Thema. Die Aluminium-Wagenkästen werden heute zu 70 Prozent automatisch geschweisst, ein weiterer Ausbau auf 95 Prozent ist geplant.

Verschiedene Bahnen, verschiedene Anforderungen
Der jeweilige Gruppenleiter erklärte den Teilnehmenden, was es bei der Herstellung von Schienenfahrzeugen alles zu berücksichtigten gilt. So beispielsweise bei den Stromsystemen: Fährt die SBB mit Einphasen-Wechselstrom, 16 ⅔ Hertz und 15kV fährt, ist es in Italien ein Gleichstrom mit 50 Hertz und 3kV. Will nun ein Triebwagen oder eine Lokomotive über die Grenze fahren, bedingt dies, dass beide Stromspeisungen umgewandelt werden können. Und auch bei gleicher Stromart – wie beispielsweise in Deutschland – muss ein zweiter Stromabnehmer vorhanden sein, da die Fahrleitung anders wie in der Schweiz verläuft. Fahrleitungen verlaufen zur gleichmässigen Abnutzung des Stromabnehmers in einem Zickzackkurs, und dieser ist in der Schweiz schmaler.
So halten zahlreiche länder- respektive bahngesellschaftsspezifische Normen Stadler in Bewegung. Bei den Spurweiten ist das Feld besonders gross. Obwohl über 80 Prozent der europäischen Geleise einen Abstand von 1435 mm messen, wird weltweit auf über 100 verschiedenen Spurweiten gefahren. Zugegebenermassen befinden sich darunter einige Exoten: von der Gartenbahn in Zürich Altstetten mit 89 mm bis zum Zahnradbahn-Schrägaufzug des Schiffshebewerks am Krasnojarsker Stausee in Russland mit 9000 mm. Stadler hat bisher Aufträge in 14 verschiedenen Spurweiten ausgeführt.
Ausserdem zu beachten sind beispielsweise verschiedene Perronhöhen, was wiederum ein entsprechendes Eingehen auf den einzelnen Auftrag von Stadler erfordert.

Vorfreude aufs nächste Mal

Die Besichtigung wurde mit einem tollen Barbecue abgerundet, das sich die Teilnehmenden nach eigenem Geschmack zusammenstellten. Frohgelaunt und mit zahlreichen bleibenden Eindrücken machten sie sich danach auf den Nachhauseweg.
Und schon jetzt kann mit Vorfreude aufs nächste Jahr geschaut werden, wo Spezielles ansteht: Die offizielle Eröffnungsfeier der Erweiterung des Bildungszentrum in Aarberg am 23. Juni 2018. 

Tragen Sie den Termin von nächstem Jahr bereits heute in Ihre Agenda ein.

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